Veranstaltung mit Werner Nagler
Am 25.01.2024 wurde mit der Veranstaltung „Zeitzeuge Werner Nagler“ mit der Grundschule Dolgelin das durch Lottomittel und private Spenden geförderte Projekt des Seniorenvereins zum „Werkverzeichnis Werner Nagler“ abgeschlossen. Wir danken Frau Riedel, Leiterin der Grundschule, für die Organisation von Seiten der Grundschule.
23 Schüler der 6.Klasse (darunter 3 aus Dolgelin) werden diese zwei Unterrichtsstunden hoffentlich in Erinnerung behalten. Ein alter Mensch, der in den letzten Kriegstagen in ihrem Alter war, hat das Erlebte 60 Jahre später aufgeschrieben und es malend verarbeitet. Was ist TikTok dagegen…
Die erste halbe Stunde begutachteten die Schüler im kleinen Raum des Gemeindehauses das Gemälde, „von der Ansichtskarte Dolgeliner Weihnachtsmarkt“. Frau Ritter, die schon einige Kunstprojekte an der Schule begleitet hatte, erläuterte das perspektivische Zeichnen und was es heißt, wie Werner Nagler, ein fotografisches Gedächtnis zu haben. Beides wird im Kunstunterricht vertieft werden.
Dann ging es rüber in den großen Raum, der stockdunkel war. Wir hatten alle Fenster mit Hilfe von Herrn Lange mit Pappen abgedunkelt, wie in den letzten Kriegstagen. Vermutlich dachten einige Kinder, jetzt gibt es ein Kriegsvideo. Als Matthias Nagler das Licht anschaltete sah man vier Gemälde der Kriegsereignisse in Dolgelin aufgereiht an der Wand. Susanne Nagler las aus Werners Lebenserinnerungen und Matthias leitete die angeregte Diskussion der Kinder mit Werner über die Darstellungen auf den Gemälden. Berührend war, dass eine Schülerin berichtete, ihre Uroma habe auch den Trek von Halbe nach Dolgelin mitgemacht.
Das Gemälde „Dolgelin im Februar 1945 mit Flakstellung der Wehrmacht“ leitete zum letzten Teil der Veranstaltung über. Abgebildet ist eine Flakstellung nahe Dolgelin und Jungs, darunter Werner, die neugierig daneben stehen und das beinahe mit dem Leben bezahlt hätten, da Tiefflieger kamen. Der reale Platz am Weg nach Alt Malisch ist noch durch die Reste der Schützengräben erkennbar. Alle machten sich auf den Weg.
Geschichte zum Betreten also und natürlich ballerten einige Jungs mit Stöcken auf imaginäre Feinde. Hätten sie Angst gehabt? Wohl ebenso wenig wie Werner damals. Sie müssen so etwas hoffentlich nicht erleben, aber in dieser Zeit, der nicht weit entfernten Kriege, ist die Erinnerung an die Leiden der Zivilbevölkerung im letzten Weltkrieg wichtiger denn je.
Zusammenfassend – das war mal nicht digital, nicht im Internet und nicht im Lehrbuch und daher hoffentlich einprägsam.
Es gibt schöne Fotos, aber leider dürfen wir die nicht veröffentlichen, auf denen die Kinder zu erkennen sind. Daher hier alle Kinder von hinten. Im analogen Papierfotobuch des Seniorenvereins kleben wir alles ein!